Ein Rückblick auf Vergangenes

125 Jahre VBU
Eine Zeitreise

Vorwort

Ein Rückblick auf Vergangenes

125 Jahre Verbandsgeschichte in all ihren Facetten ist nicht schnell erzählt. Wir haben uns auf die Suche gemacht in den vielen Kellerräumen des Verbandshauses am Toelleturm, haben ehemalige Kollegen kontaktiert, Ordner, die kurz vor dem Zerfall stehen, gewälzt und versucht, Ihnen einen Überblick zu verschaffen, wie die VBU® sich entwickelt hat und wieso sie weitere 125 Jahre bestehen sollte – mindestens.

Verband
1900

Ein neuer Arbeitgeber­verband entsteht

Die drei Unternehmer Fr. Tillmanns, Carl Vorwerk sen. und F.W. Boelling wurden beauftragt ein Treffen interessierter Unternehmer zu organisieren, um einen Zusammenschluss von Arbeitgebern zur Abwehr ungerechtfertigter Forderungen der Arbeitnehmer zu formen.

"Eile tuth noth,

es gärt an allen

Ecken“

Initiative

Eine nötige Einrichtung

Hintergrund der Initiative waren aktuelle Ereignisse, die alle Teilnehmer mit Sorge erfüllten. Es gilt, so heißt es in einem von betroffenen Unternehmen verfasstem Papier „einen Schutzwall aufzurichten, an welchem übertriebene und gemeinschädliche Forderungen der Arbeiterschaft scheitern müssen.“
08. März 1900

Gründungs-Versammlung des bergischen Arbeitgeber-Verbandes

Am 08. März 1900 fanden sich über 150 Personen zur Verbandsgründung im Restaurant „Zum Siegeskeller“ in Elberfeld ein.
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Dr. Carl Duisburg
VABI

VABI-Gründung 1900

Mit Dr. Carl Duisburg an der Spitze und Rechtsanwalt Dr. Georg Krüll als Geschäftsführer wurde der Vorstand gewählt. Dr. Krülls Kanzlei diente zeitgleich als Geschäftsstelle des Verbandes, der fortan unter dem abgekürzten Titel „VABI“ firmierte.

Dr. Otto Bonhoeffer,
Vorsitzender des VABI 1914 – 1927
416 Unternehmen

Beachtliche Stärke

Bereits ein Jahr nach der Gründung gehörten 416 Unternehmen aus acht unterschiedlichen Branchen mit zusammen rund 41.000 Arbeitern dem Verband an.

1918

Ende des Ersten Weltkriegs

Die Gewerkschaften waren nun anerkannt und übernahmen – auch aus Sicht der Arbeitgeber – zunehmend die Rolle des sozialpolitischen Mitgestaltungs- und Ordnungsfaktors. Angesichts der ständigen von den Gewerkschaften inspirierten Forderungen der Arbeiter in den Betrieben nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Erhöhung der Löhne, wurde der „Tarifgedanke mehr und mehr gekräftigt“.
Carl Herbst,
Vorsitzender des VABI 1927 – 1933
1925

25 Jahre Verbandsgeschichte

„Die Aufgaben, die der Verband bei seiner Gründung sich selbst und die ihm die Entwicklung in diesen 25 Jahren gestellt hat, hat er erfüllt; im Einzelnen wie aufs Ganze gerichtet, hat er sich diesen Aufgaben nie versagt, sondern ist von Anfang an bemüht gewesen, in vorderster Linie an allen Fragen und Aufgaben mitzuarbeiten zum Wohl seiner Mitglieder, zum Wohl der gesamten Arbeitgeberschaft, zum Wohl unseres gesamten Volkes!“
1927

Neue Schwerpunkte der Verbandsarbeit

In den zwanziger Jahren wurde die Rechtsschutztätigkeit zu einem Schwerpunkt der Verbandsarbeit. Im Jahr 1924 waren die bis dahin für Fragen des Arbeitsrechts zuständigen Gewerbe- und Kaufmannsgerichte zu vorläufigen Arbeitsgerichten bestellt worden, ehe im Jahr 1927 Arbeitsgerichte gebildet wurden.

Das grundsätzliche Interesse an einer friedlichen Regelung der Arbeitsbedingungen brachte der Verband im Jahr 1926 in einer Neufassung seiner Satzung zum Ausdruck, mit unter anderem diesen Zielen: Förderung des Arbeitsgemeinschaftsgedankens und die Herbeiführung dauernder friedlicher Verhältnisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

1934

Das Aus für Arbeitgeberverbände

Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Anfang 1933 leitete auch das Ende der freien sozialpolitischen Vereinigungen in Deutschland ein. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände wurden aufgelöst und in der sogenannten Deutschen Arbeitsfront zwangsweise zusammengeführt.

„Alle deutschen Unternehmer werden diese einzigartige Veranstaltung bei ihrer großen politischen Bedeutung nach jeder Richtung unterstützen und die Durchführung ermöglichen helfen. Auch wird dafür Sorge zu tragen sein, daß aus Anlaß dieser Kundgebung den teilnehmenden Arbeitern und Angestellten kein Verdienstausfall entsteht. Dementsprechende Anforderungen und Vereinbarungen sind im Sinne der in der Anlage über die Lohnzahlung gegebenen Richtlinien in allen Betrieben zu treffen. In der Anlage ist weiter angeordnet, daß alle anderen Wahlveranstaltungen innerhalb der Betriebe bis zum 12. November zu unterbleiben haben.
Wir fordern unsere Mitgliedsverbände auf, alles zu tun, damit am 10. November von 13 – 14 Uhr an allen deutschen Arbeitsstätten Betriebsführung und Belegschaft vereint den Appell des Führers an das schaffende Deutschland hören können.“

Neuanfang

1945

Erste Schritte

Während die Gewerkschaften in der britischen Besatzungszone schon 1945 von der Militärregierung die Erlaubnis zur Neugründung erhielten, verzögerte sich der Gründungsprozess bei den Verbänden der Unternehmen. 1946/1947 entstanden zunächst fünf Verbände der Bereiche Metall, Textil, Chemie, Handel und Transport – es folgten weitere. Das Interesse an einer professionellen Vertretung in wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen war groß.
1947

Neugründung der VABI

Am 18. Dezember 1947 beschlossen 132 ehemalige Mitglieder des VABI im großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses in Wuppertal die Neugründung des Verbandes mit automatischer Übernahme der alten Satzung. Der VABI wollte Unternehmen aufnehmen können, die „wegen der geringen Zahl einschlägiger Unternehmen am Ort“ keinen eigenen fachlichen Verband bilden könnten.

Mitgliedsunternehmen
0
1949

Arbeitgeberverbände Wuppertal

Der VABI und die sieben Arbeitgeberverbände bilden die Gemeinschaft „Arbeitgeberverbände Wuppertal“ Zweck der nicht rechtsfähigen Gemeinschaft war es, „Aufgaben der Verbände, die gemeinsam erledigt werden können und zweckmäßigerweise auch erledigt werden, durch einen gemeinsamen Vorstandsrat erledigen lasse““, hieß es im Jahresbericht für das Jahr 1949.
Die Geschäftsstelle in der Bayer-Villa in Wuppertal (ab 1921, vorheriger Sitz in Dr. Krülls Kanzlei)
Die ehemalige Geschäftsstelle der VBU® in Mönchengladbach
Das Industriehaus in Solingen, erbaut 1965
Die ehemalige Geschäftsstelle der VBU® in Velbert
Das Gelände der „Bergbahn“, auf dem Anfang der 1970er das Verbandsgebäude erbaut wurde
Das Verbandsgebäude am Toelleturm in Wuppertal seit 1972

Arbeitgeberverbände Wuppertal

1950

Konzentration der Kräfte

Die fünfziger Jahre standen im Zeichen des wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbaus. Bis Mitte der sechziger Jahre verlief die wirtschaftliche Entwicklung im Verbandsbereich stetig aufwärts. Bei der Gründung zählten die Mitgliedsverbände der Vereinigung Arbeitgeberverbände Wuppertal e.V. insgesamt rund 1.000 Unternehmen mit mehr als 100.000 Mitarbeitern.

1969 -2010

Kommunikation
nach außen

Die wirkungsvolle Vertretung der eigenen Interessen ist nicht denkbar ohne eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit. Zur Unterrichtung von Mitgliedsunternehmen und der Öffentlichkeit wurde 1969 die Jahrespublikation „Kurs“ ins Leben gerufen. Später wurde daraus das „Verbands-Spektrum“, ab 1995 eine „Jahresschrift“ und seit 2010 das „Jahresmagazin“.

heute

VBU heute

Die VBU setzt genau da an, wo Betriebe häufig gefordert sind, und entwickelt vielseitige Lösungen, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern und die Interessen der Mitgliedsunternehmen effektiv zu vertreten. Sie unterstützt ihre Mitglieder in allen Bereichen der Personalwirtschaft wie Anwälte, Personalmanager und Ingenieure und vernetzt die Unternehmen miteinander – ganz nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“.

Podcast

VBU to Go!

Anfang 2024 wurde die Idee geboren mit „VBU to Go“ ein neues Format zu kreieren, um Arbeitgeber auf innovative Weise zu informieren. Einmal im Monat werden spannende Themen aus den Bereichen Arbeitsrecht, Personalmanagement und Arbeitswirtschaft beleuchtet.

Ein Ausblick auf Zukünftiges

125 Jahre Arbeitgeberverband – ein Jubiläum, auf das wir stolz sind! Und genau deshalb möchten wir die Chance ergreifen und dieses Jubiläum mit unseren Mitgliedsunternehmen, Kooperationspartnern, Freunden und allen, die uns auf diesem Weg begleitet haben und noch begleiten werden, in der wunderschönen Historischen Stadthalle Wuppertal feiern!